Die Zahl der Weinshops wächst ständig. Auch die Zahl der verfügbaren Shopsysteme hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. Lange Zeit bestimmten die ‚Platzhirsche‘ unter den Shop-Systemen das Bild. Darunter gab es wenige kostenlose Shopsysteme und einige Lösungen, die eher teuer waren und gerne von Agenturen eingesetzt wurden. Gerechtfertigt wurde dies oftmals so, dass man damit das erwünschte Wachstum des Shops besser bewältigen kann.
Inzwischen gibt es Shopsysteme in allen Preislagen und viele kostenlose Varianten, die sich auch von den Betrieben (fast) ohne fremde Hilfe gut für den eigenen Weinshop nutzen lassen. Mein Favorit ist seit langem Woocommerce, aus mehreren Gründen.
Ein komplettes System
Woocommerce ist eine kostenlose Erweiterung des Redaktionssystems WordPress. Es erweitert Ihre Weinguts-Website um einen modernen Weinshop. Das Redaktionssystem WordPress gilt als Marktführer für die Erstellung von Websites aller Art gelten. Ursprünglich war es für Blogs gedacht, also für eine Anwendung, bei der regelmäßige neue Beiträge im Vordergrund stehen. Inzwischen ist es auch deshalb so beliebt, weil es vergleichsweise einfach zu bedienen ist. Nicht zuletzt deswegen ist es für Weinguts-Webseiten besonders geeignet. Denn kaum eine Winzerin oder Winzer hat Zeit und Lust, sich jedes Mal in die Bedienung einer Software reinzufuchsen. Für Experten bietet es natürlich noch immer so viele Möglichkeiten, dass man sich beinahe endlos im ‚Maschinenraum‘ der Websites aufhalten kann und Dinge optimieren kann.
Die relativ einfache Benutzeroberfläche der Weinshops erlaubt aber all jenen Winzerinnen und Winzern, die das möchten, auch die Selbstverwaltung. Am häufigsten geschieht dies bei den Aktualisierungen der Weine. Neue Jahrgänge, Auszeichnungen, Analysewerte müssen regelmäßig im Weinshop hinterlegt werden. Wer dafür jedes Mal fremde Hilfe in Anspruch nehmen möchte, der braucht einen zuverlässigen Partner – dessen Leistungen nicht die Welt kosten.
Ein weiterer Vorteil sind die Gestaltungsmöglichkeiten, die sowohl für den Weinshop als auch für die allgemeinen Seiten des Weinguts sehr umfangreich sind. Layouts für das Webdesign werden heute nicht mehr von Hand entwickelt. Fertige Themes lassen sich für wenig Geld einkaufen und für den eigenen Zweckk individualisieren. Oder man nutzt gleich eine Art Baukastensystem für WordPress-Websites (wie Divi oder Elementor). Damit kann man fast jedes Design umsetzen.
Bestens integriert
Die enge Verknüpfung des Redaktionssystem – für die ’normalen‘ Seiten des Weingutes – mit denen des Shops bietet an vielen Stellen Vorteile. Das fängt bei der gemeinesamen Verwaltung aller Bereich in der überschaubaren Administration an. Und es endet noch nicht bei der engen Verknüpfung von Produkten und Fotos sowohl auf den allgemeinen Weinguts-Seiuten als auch in den Shopseiten.
Wer also zum Beispiel auf einer Seite über seine Weine bestimmte Produkte erwähnt, der kann sich dazu gleich die Bilder aus dem Shop holen und einen Link zu der jeweiligen Produktseite einfügen. Der Besucher wechselt nahtlos vom Shop zu den anderen Seiten, sein Warenkorb bleibt erhalten. Und wer andere Möglichkeiten, seine Weine besser ins rechte Licht zu rücken, der hat auf diese Weise jede Menge Möglichkeiten.
So kann man eine Seite über Auszeichnungen anlegen, und dort die Produkte mit den Shopseiten verlinken. Wer gerne kocht, kann seinen Kunden und Besuchern zum Beispiel regionale Rezepte anbieten – und gleich dazu den passenden Wein, der nur einen Mausklick entfernt ist. Im Aktuell-Bereich der Website lassen sich einzelne Produkte ebenfalls bestens verlinken. Und wer andere Themen auf seinen Webseiten aufgreift – Picknick, Familienfeste, Weinlese, Anbau- und Ausbau-Themen oder die Aromenwelt der Weine – der profitiert nicht nur von der ‚Besucherlenkung‘. Auch die Suchmaschinen wissen es zu schätzen, wenn sowohl weitere Informationen als auch ein interne Verlinkung vorzufinden sind.
Und schließlich lassen sich auch Beiträge in den Sozialen Medien – allen voran Instagram – bestens integrieren.
Das Drumherum
Jedes besonders gut funktionierende System findet viele Anhänger. Bei WordPress und Woocommerce ist das eine große Gemeinschaft von Nutzern und Entwicklern, die ihren Teil zur Weiterentwicklung beitragen. Die markantesten Auswirkungen sind sicher die zahlreichen Erweiterungen (Plugins), die es für beide Systeme gibt. So kann man mit den passenden Ergänzungen die für den internationalen Markt entwickelten System auch für den deutschen Markt anpassen. Das ist bei der Vielzahl gesetzlicher Änderungen ein ganz wesentlicher Aspekt.
Aber auch die Nutzungsmöglichkeiten des Redaktionssystems werden immer besser: Integrationen von Slidern, Carousels, besseren Bild- und Videodarstellungen sind da nur eine Seite. Wichtiger für den Shop sind die Anpassungsmöglichkeiten bei Versandbedingungen und Marketingaktionen. Die Zahl der Erweiterungen ist riesig und für fast alle Wünsche findet sich eine – oft kostenlose – Möglichkeit.
Zwei externe Bereiche, die sich ebenfalls mit Website und Shop verbinden lassen, sind zum Beispiel Social Media Auftritte bei Instagram uund Facebook sowie die Nutzung eines rechtssicheren eigenen Newsletters. Beides kann sich ausgesprochen verkaufsfördernd auswirken. (Dies sind aber Themen, die eigene Artikel erfordern.)